Fünftes DTM-Rennwochenende 2022: Maximilian Götz auf dem Nürburgring auf den Positionen 4 und 5.
Das Mercedes-AMG Team WINWARD Racing hat in einem denkwürdigen ersten Rennlauf des fünften DTM-Saisonevents auf dem Nürburgring die Podestplätze nur hauchdünn verfehlt. Maximilian Götz (36, Uffenheim) steuerte seinen in BWT-Farben designten Mercedes-AMG GT3 auf den vierten Schlussrang.
Es war beileibe kein Rennen wie jedes andere gewesen. Vielmehr war es bis am späten Nachmittag völlig unklar, ob das eindrucksvolle Teilnehmerfeld mit 28 GT3-Boliden überhaupt würde loslegen können. Wie so oft in der launischen Eifel hatte dichter Nebel den Traditionskurs in dichten Nebel gehüllt, sodass die Motoren bis in den späten Nachmittag hinein stumm blieben.
Erst gegen 16.30 Uhr klarte es auf, sodass die Rennleitung das Startprozedere doch noch in Gang setzen und das DTM-Feld exakt um 17.15 Uhr von der Leine lassen konnte. Weil auch das morgendliche Qualifying der Nebelsuppe zum Opfer gefallen war, wurde die Startaufstellung gemäß dem Zwischenstand in der DTM-Fahrerwertung ermittelt. Was für den WINWARD-Piloten die Startposition 16.
Schon kurz nach dem Start wurde klar, wohin die Reise für die WWR-Piloten gehen sollte: Während Auer sich direkt auf den dritten Rang nach vorne schob, kehrte Routinier Götz als Zehnter aus der ersten Runde zurück und kassierte kurz danach in einem Aufwasch zwei weitere Konkurrenten.
Götz überholte weitere Konkurrenten, darunter auch Kollege Auer, der mit einem nicht idealen Reifendruck kämpfte und sich daher gezwungen sah, seinen Pflichtreifenwechsel bereits am Ende der neunten Runde einzulegen, während Götz seine Boxencrew erst in Runde 20 ansteuerte.
Bis ins Ziel attackierte Götz den vor ihm fahrenden Audi, verpasste den letzten Podestplatz letztlich aber um nur vier Zehntelsekunden. „Dieser vierte Platz fühlt sich an wie ein Podium. Das war eines der coolsten Rennen, die ich je gefahren bin“, jubelte der Champion hinterher. „Ich war deutlich schneller als der Audi, wollte ihn aber natürlich nicht einfach wegschieben, auch wenn ich ein, zwei Mal die Gelegenheit dazu gehabt hätte. Noch zwei Runden, dann wäre er fällig gewesen. Aber wenn man von 16 auf 4 nach vorne fährt, ist ohnehin alles bestens. Das Auto war ab dem ersten Meter großartig, die Strategie hat so gut gepasst wie der Boxenstopp, und in der einen oder anderen Situation hatte ich auch das nötige Quäntchen Glück.“
„Ein verrückter Tag“, kommentierte WWR-Teamchef Christian Hohenadel. „Die stundenlange Warterei hat schon sehr an den Nerven gezehrt. Dickes Kompliment an die gesamte Mannschaft, die trotzdem voll da war, als es um die Wurst ging. Die Boxenstopps waren tadellos, und die Fahrer haben unter diesen Bedingungen das Maximum herausgeholt. Ein besonderes Lob gebührt natürlich Max: Die Aufholjagd war ganz großes Kino!“
Zum Sonntagsrennen fand das morgendliche Qualifying planmäßig statt und Götz sicherte sich mit Startplatz 7 einen gute Ausgangslage für das zweite Rennen, welches er auf Platz 5 beendete.
„Ein sehr erfreuliches Wochenende, in dem wir unseren Aufwärtstrend bestätigen und in der Meisterschaft einen großen Sprung nach vorne machen konnten“, kommentierte der Titelverteidiger. „Ganz so schnell wie gestern war das Auto heute nicht. Im Quali haben wir uns etwas mit dem Luftdruck vertan, im Rennen hatte ich leichte Balanceprobleme. Außerdem habe ich beim Restart einige Rempler abbekommen. Ich konnte die Reifen nicht so schnell ins Arbeitsfenster bekommen wie gestern. Kleinigkeiten eben, die aber nichts daran ändern, dass es ein sehr gutes Wochenende für uns war.“

